Vielleicht haben Sie schon von der skurrilen Tradition des amerikanischen Vermögensverwalters PNC gehört. Seit mehr als 30 Jahren berechnet PNC einen Weihnachts-Preisindex auf Grundlage einen sehr ausgewöhnlichen Warenkorbs:

Das „The Twelve Days of Christmas“ in Form eines Kinderreimes, der erstmals 1780 in einem Kinderbuch veröffentlicht wurde, zählt heute zu den bekanntesten englischsprachigen Weihnachtsliedern. Der Sänger erzählte dabei,  welche Geschenke er an den zwölf Weihnachtstagen zwischen dem 25. Dezember und dem Dreikönigstag, 6. Januar  von seiner wahren Liebe(true love) erhalten hat.

Am ersten Tag wurde als Geschenk ein Rebhuhn  in einem Birnenbaum überreicht, am zweiten Tag zwei Turteltauben sowie das Geschenk vom Vortag, am dritten Tag drei französische Hühner, die beiden Turteltauben vom vorigen Tagen sowie das Rebhuhn vom ersten Tag.Die einzelnen Strophen werden so immer länger, da mit jedem Tag ein neues Geschenk hinzukommt, deren Anzahl mit der fortlaufenden Nummerierung übereinstimmt.

Am letzten Tag werden schließlich als Geschenke zwölf Trommler, elf Dudelsackspieler, zehn Moriskentänzer, neun Tänzerinnen, achtMägde, sieben Schwäne, sechsGänse, fünf goldene Ringe, vier Kanarienvögel,  drei französische Hühner, zwei Turteltauben und ein Rebhuhn in einem Birnbaum überreicht (Englischer Originaltext: Twelve drummers drumming, Eleven pipers piping, Ten lords a-leaping, Nine ladies dancing, Eight maids a-milking, Seven swans a-swimming, Six geese a-laying, Five gold rings, Four calling birds, Three French hens, Two turtle doves, And a partridge in a pear tree.

PNC_12Day_2013 1984 hat PNC Financial Services  erstmals die Kosten für den Kauf der Güter bestimmt, die in The Twelve Days of Christmas beschrieben werden. Seitdem wird die Preisentwicklung jährlich verfolgt, so dass mit dem Christmas Price Index ein Preisindex ermittelt wurde, der zwar als wissenschaftlicher Witz betrachtet wird, dessen Verlauf aber gut die allgemeine Preisentwicklung  in den Vereinigten Staaten wiedergibt.

Im letzten Jahr ist der Index um 7,7 % gestiegen. Die offizielle Inflationsrate wurde – wie in Deutschland – mit 1,8 % ausgewiesen. Ist das nicht spannend?

Zur Ermittlung des Weihnachtspreisindexes werden verschiedene Quellen genutzt. Für die Vögel werden die Preise in Zoohandlungen, dem Zoo von Cincinnati  und dem National Aviary in Pittsburgh angefragt.  Der Preis der Goldringe wird von einem Juwelier ermittelt, der Preis für den Birnenbaum basiert auf den Angeboten einer Baumschule in Philadelphia. Für die verschiedenen Musiker, Tänzer und Mägde werden die entsprechenden Tariflöhne in die Berechnung einbezogen.

Auch unser Warenkorb ist meines Erachtens falsch, denn politisch beeinflusst. Die Politiker und die Großfinanz haben kein Interesse daran, die tatsächlichen Zahlen zu veröffentlichen.