Ein neues Reformprogramm soll für mehr Unternehmensgründungen in China sorgen und die nachlassende Wirtschaft befeuern. Mit einem ganzen Bündel von Reformen will Chinas Regierung die heimische Wirtschaft befeuern und gegen das nachlassende Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte ankämpfen. Unter anderem soll künftig die Gründung neuer Privat-Unternehmen erleichtert werden. Experten erwarten von dem Reformprogramm schon in wenigen Monaten positive Impulse für das Wirtschaftswachstum. Chinas Wirtschaft könnte deshalb 2014 wieder stärker wachsen als im vergangenen Jahr, in dem die Wirtschaftsleistung „nur“ noch um 7,7 Prozent zunahm.
Sinnvolle Initiative
Die chinesische Regierung sieht offensichtlich noch großes Potenzial für Unternehmensgründungen und wirtschaftliches Wachstum. Ministerpräsident Li Keqiang will deshalb so schnell wie möglich dafür sorgen, dass mittelständische Unternehmen besseren Finanzierungsmöglichkeiten erhalten und mit weniger bürokratischen Hindernissen kämpfen müssen.
„Die Bürokratie zerstört den Enthusiasmus der Entrepreneure“, befand Li kürzlich während einer öffentlichen Rede. So würde teilweise schon die Eröffnung eines Buchladens hundert Stempel von verschiedenen Behörden erfordern.
Höhere Investitionen
Künftig soll nach dem Willen der Regierung die Marktwirtschaft in China nicht nur durch weniger Bürokratie gefördert werden. Finanzinstitute sollen Mittelständler und Firmengründer auch mit moderneren Instrumenten unterstützen und ihnen so einen besseren Zugang zum Kapital eröffnen. Die regierende Kommunistische Partei Chinas will laut den Beschlüssen auf ihrem jüngsten Reformgipfel im November eine neue Generation von Banken schaffen, die vor allem mittelständischen Unternehmen dienen sollen. Als Folge erwarten Ökonomen schon bald höhere Investitionen in Bereichen wie alternative Energiequellen, Umweltschutz oder Gesundheit.
Gute Perspektive trotz Kreditrisiken
Die geplanten Reformen dürften die Stimmung der Marktteilnehmer erheblich steigern und auch die Sorgen bezüglich der Kreditrisiken dämpfen, die derzeit an den Märkten grassieren. Viele Anleger befürchten Turbulenzen wegen der zunehmenden Kreditvergabe durch nicht regulierte Schattenbanken und wegen der starken Zunahme der lokalen Schulden.
Wohnungsmarkt spielt Schlüsselrolle
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Experten erwarten auch eine Lockerung der Sanktionen auf dem lokalen Wohnimmobilienmarkt. Die Regierung hat den Kauf von Zweitwohnungen stark reglementiert. Dies bringt aber die Kommunen in Bedrängnis, die massiv in Infrastrukturmaßnahmen investiert haben und sich über den Verkauf der Landrechte finanzieren.
China braucht die Welt nicht, aber die Welt China
Trotzdem schafft Chinas Wirtschaft einen Weltrekord nach dem anderen. Der Grund ist jedoch nicht die Qualität der Produkte sondern alleine die Größe des eigenen Marktes reicht dafür aus. Ein Beispiel ist der Aufstieg des Zahlungsdienstes Alipay zum Marktführer bei Überweisungen mit dem Mobilphone. In china sind über 600 Millionen Menschen im Netz unterwegs, eine halbe Milliarde haben ein Smartphone. Wer in China Markführer ist, ist es auch schnell in der Welt.
Größe bedeutet nicht zwangsläufig Qualität. Alipay etwa ist leicht zu bedienen, sicher und zuverlässig. Die Muttergesellschaft Alibaba ist die größte Onlineplattform der Welt – vor Amazon und Ebay. Auf ihrer Shopping-Website tabao.com handeln die Chinesen alles mögliche. China ist größter Ölimporteur, größter Einzelhandelsmarkt, größte Handelsnation, größter Tourismusmarkt, größter Markt für PC´s, Rotwein, Autos und und und. VW baut weltweit 10 neue Werke- davon 7 in China.