Lockerung der Geldpolitik wahrscheinlich

Trotz der von der Fed im Dezember eingeläuteten Zinswende hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) bisher nicht entschlossen, den Leitzins anzuheben. Im Gegenteil: Da die europäische Inflationsrate noch weit von der – von der EZB gewünschten – Zwei-Prozent-Marke entfernt ist, ist eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu erwarten.

Wer auf einem Haufen Bargeld sitzt, wird zum großen Verlierer. Bisher haben sich Inflation und Konjunktur trotz des umfangreichen Anleihenkaufprogramms der EZB, mit dem sie seit März 2015 Milliarden in die Eurozone pumpt und das im Dezember um sechs Monate bis März 2017 verlängert wurde, nicht wie erhofft entwickelt. Im Dezember lag die Inflation bei lediglich 0,2 Prozent, im Januar bei 0,4 Prozent – und damit unter dem Ziel von zwei Prozent. Im Dezember war die EZB in ihrer Prognose für das Gesamtjahr 2016 noch von einer Inflation in Höhe von einem Prozent ausgegangen, allerdings wurde dabei noch ein wesentlich höherer Ölpreis zu Grunde gelegt.

Weitere Lockerung der Geldpolitik im März wahrscheinlich

EZB-Chef Draghi hat für die nächste EZB-Sitzung am 10. März eine weitere Lockerung der expansiven Geldpolitik in Aussicht gestellt sowie eine Überprüfung der bisherigen Maßnahmen angekündigt. “Sollte die Inflation auf Dauer niedrig bleiben, so ist eine viel stärker konjunkturfördernde Politik erforderlich, um das zu ändern”, so Draghi.

Ob es tatsächlich dazu kommt, ist in großem Maße von den dann überarbeiteten Wirtschaftsprognosen abhängig, die erstmals bis 2018 reichen sollen. Senkt die EZB ihre Prognose für die Inflation der kommenden Jahre, ist eine Lockerung der Geldpolitik wahrscheinlich. Neben einer zusätzlichen Ausweitung der Anleihenkäufe wäre dann ein noch höherer Strafzins denkbar, den Banken für ihre Einlagen bei der Notenbank zahlen müssten. Aktuell liegt dieser bei minus 0,3 Prozent.

Konsequenzen für Geldanleger:

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